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Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Ob Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit nach dem Essen oder Kopfschmerzen – die Liste der Symptome, die Nahrungsmittelunverträglichkeiten verursachen können, ist lang. Natürlich kann eine ungesunde Ernährungsweise an sich zu Beschwerden führen. Was ich persönlich als gesunde Ernährung betrachte, habe ich HIER beschrieben.

Aber auch Lebensmittel, die allgemein als gesund gelten, können manchen Menschen Probleme bereiten. Dabei ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nicht mit einer Allergie zu verwechseln. 

Doch welche Unverträglichkeiten gibt es überhaupt?

Man unterscheidet hier vor allem nicht-immunologische von immunologischen - also vom Immunsystem beeinflussten - Reaktionen.

Nicht-immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

Resorptionsstörungen

  • Fruktosemalabsorption und Sorbitintoleranz (eingeschränkte Transportkapazität des Transportproteins GLUT5 in der Dünndarmschleimhaut)

Enzymdefekte

  • Laktoseintoleranz (Laktasemangel)
  • Fruktoseintoleranz (genetisch bedingte Einschränkung des Enzyms Aldolase B)
  • Histaminintolreanz (Mangel des histaminabbauenden Enzyms Diaminooxidase, ggf. zusätzlich mit Aktivitätsminderung der Histamin-N-Methyltransferase oder einer eingeschränkten Histamin-Abbaukapazität)

Immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

Autoimmunerkrankungen

  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie, Weizenallergie und Glutensensitivität)

Allergien

  • Typ I Allergien (IgE-vermittelt, Symptome treten sofort auf)
  • Typ III Allergien (IgG-vermittelt, Symptome treten zeitverzögert auf)
  • Typ IV Allergien (allergenspezifische T-Lymphoztyten, Symptome treten zeitverzögert auf)

Pseudoallergien

  • auf Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Süßungsmittel Geschmacksverstärker etc. (Aktivierung der Mastzellen über die Mastzellaktivierungskaskade und nicht über IgE)

Leaky Gut Syndrom / der durchlässige Darm 
– Ursache und Folge von Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten

Das Leaky Gut Syndrom ist keine Unverträglichkeit an sich, ist aber in diesem Atemzug wichtig zu nennen, denn es kann sowohl eine Ursache als auch eine Folge von jenen sein. 

Im Dünndarm sollte eine kontrollierte und hochselektive Stoffaufnahme in den Blutkreislauf erfolgen. Dies findet an der intestinalen Epithelschicht statt, die in der Darmmukosa liegt. Da dieser Bereich den Darminhalt vom Blutkreislauf trennt, wird er auch Darmbarriere genannt. Damit keine Pathogene oder Giftstoffe ins Blut gelangen können, ist das darm-assoziierte Immunsystem sehr aktiv und muss schädliche von unschädlichen Stoffen unterscheiden.
Wird die Darmbarriere jedoch durch verschieden Faktoren wie z.B. Lebensmittelzusatzstoffe, Alkohol, Medikamente, Stress, Infektionen, Zahnersatzstoffe, Fehlbesiedlungen, entzündliche Darmerkrankungen, sIgA Mangel oder exokrine Pankreasinsuffizienz geschwächt, können vermehrt Stoffe ins Blut gelangen, die dort nicht hingehören und systemische Immunreaktionen auslösen. 

Die Darmschleimhaut entzündet sich und wird noch durchlässiger – ein Teufelskreis beginnt!

Auch Nahrungsbestandteile, die eigentlich verträglich sind, können fälschlicherweise das Immunsystem triggern und nun nicht mehr vertragen werden, da der Körper Antikörper gegen diese bildet.

Dies kann Autoimmunerkrankungen den Weg ebnen.

Bei Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma, Neurodermitis, Parkinson, Migräne und sogar Multipler Sklerose wird ein Zusammenhang zu einem Leaky Gut Syndrom diskutiert.

Besteht ein Verdacht, teste ich als Basisdiagnostik folgende Werte im Stuhl:

  1. Alpha1-Antitrypsin

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  2. Calprotectin

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  3. Histamin

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  4. sIgA

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  5. Zonulin

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  6. β-Defensin 2

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Diagnostik von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Oft haben Patienten bereits selbst den Verdacht, bestimmte Nahrungsmittel nicht zu vertragen. Daher kann ich bereits über die Anamnese Hinweise bekommen, um welche es sich da handeln könnte und wo es sich lohnt, genauer nachzuschauen.

Für die Diagnostik stehen sowohl Blut- und Stuhluntersuchungen zur Verfügung als auch Atemtests.

Therapie von Nahrungsmittel-unverträglichkeiten

Als erste Sofortmaßnahme sollte der Konsum der Lebensmittel, die in der Diagnostik Auffälligkeiten gezeigt haben, eine Zeit lang gemieden werden. 

Das kann Gluten sein, Milchprodukte, stark histaminhaltige oder -freisetzende Lebensmittel oder Lebensmittel, die z.B. im IgG-Test individuell positiv waren.

Das oberste Ziel der Therapie ist es, die chronischen Entzündungen im Darm zu minimieren, die Immuntoleranz wieder zu erhöhen und das Darm-assoziierte Immunsystem wieder in einen ausgeglichenen Zustand zu bringen. 

Es sollte also weder überreagieren noch zu schwach sein.

Auch der Aufbau der Darmflora spielt ein wichtige Rolle, da diese ebenfalls einen Schutz gegen pathogene Keime bildet.

Je nach persönlichem Befund können zum Beispiel folgende Substanzen zum Einsatz kommen:

  1. Prä- und Probiotika

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  2. Ballaststoffe

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  3. Verdauungsenzyme

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  4. Bitterstoffe

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  5. verschiedene Nährstoffe

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  6. Phytotherapeutika

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  7. Glutamin

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Natürlich sind auch allgemeine Lebensstilanpassungen wie eine Ernährungsumstellung, Stressreduktion, Bewegung und Mindset von Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie.